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Engelbert Wittich
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Wer sich etwas mit der jenischen und manischen Sprache in Lützenhardt befasst, stößt sehr schnell auf den Namen Engelbert Wittich. Leider und eigentlich völlig unverständlich, ist er in Lützenhardt kaum bekannt. Dies mag vielleicht damit zusammenhängen, dass er mit seinen Veröffentlichungen zum damaligen Zeitpunkt (vor 100 Jahren) noch mit einem Tabu brach.

Zumindest das Jenische war eine "Geheimsprache" und es liegt in der Natur der Sache, dass die "eingeweihten" (Jenische) an jeglicher Öffentlichkeit nicht interessiert waren. Dies schmälert die Verdienste von Engelbert Wittich aber keineswegs.

Kurzer Lebenslauf von Engelbert Wittich

In Lützenhardt am 18. April 1878 als einziger Sohn von Karl Wittich (Bürstenmacher) und Katharina Wittich geb. Pfaus geboren.

Harte Kinderjahre, die Eltern gehen auf die Reis (Hausierhandel mit Bürsten)

Heiratet mit 24 Jahren die 17 Jahre ältere Witwe Friederike Denner, geb. Schmid in Straßburg. Diese bringt 5 Kinder aus der ersten Ehe mit in die Familie.

Den Lebensunterhalt bestreiten die Beiden durch ein Schaugeschäft mit kleineren Aufführungen und Puppenspielen.

Nach der Erkrankung seiner Frau werden Sie sesshaft.

Engelbert Wittich stirbt am 4. März 1937 im Krankenhaus in Bad-Cannstadt.

 
Parallel zu seiner Arbeit hat Wittich aber unermüdlich geschrieben. Vorwiegend in Zeitschriften erscheinen seine Kurzgeschichten und Artikel, hautsächlich zu den Themen Zigeuner und der Jenischen Sprache. Während seiner Cannstadter Zeit war er Mitarbeiter im Archiv für Anthropologie und Kriminalistik, wo sein jenisches Wörterbuch herauskam, und Mitarbeiter des Archivs für Menschenkunde. Seine Arbeit war in Fachkreisen sehr geschätzt, so befindet sich sein Nachlass im Deutschen Literaturarchiv, Marbach. Hierzu gehören u.a. auch Briefe an Clara Zetkin und Schriftverkehr mit Karl May.

Zu seinen wichtigsten Werken gehören:

Sein Jenisches Wörterbuch:

Die jenische Sprache, Vogel Verlag, Leipzig 1915

Blicke in das Leben der Zigeuner, 2. Erw. Auflage, Advent Verlag, Hamburg 1928

Das echte Zigeuner Traumbuch, Uranus-Verlag, Bad Oldesloe 1927


Im Rahmen der Forschungen zur jenischen Sprache in Lützenhardt der Universität Münster, stellt Engelbert Wittich eine der wichtigsten Quellen dar, um die Fortentwicklung einer Sprache aufzuzeigen. So macht der Vergleich der Aufzeichnungen in Wittichs Jenischem Wörterbuch mit dem heutigen Wortschatz das Aufzeigen von Veränderungen möglich.

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